Nach den Weihnachtsfeiertagen mit häufig zu fettem Essen und reichlich Alkohol ist es in Mode gekommen, den Januar ohne Bier, Wein und Spirituosen zu gestalten. Dieser sogenannte „Dry January“ ist ein gutes Ritual. Zum einen, weil jeder Tropfen Alkohol, den der Körper nicht abbauen muss, hilft. Zum anderen, und das ist noch wichtiger, weil es der Einstieg zum Ausstieg von Alkoholkonsum sein könnte.
Alkohol, das sollte jeder Konsument begreifen, ist ein Gift, welches dem Körper in vielfältiger Form schadet. Das Risiko steigt mit der eingenommenen Alkoholmenge. Gewöhnung an Alkohol bedeutet lediglich, dass der Körper besser mit der Menge und dem Abbau umgehen kann, aber nicht, dass die Schädigung deshalb geringer wird. Das körperliche Risiko ergibt sich vor allem durch das giftige Abbauprodukt Acetaldehyd, das unter anderem krebserzeugend ist.
Die Vorstellung, Alkohol in irgendeiner Form sei gesundheitlich positiv, ist trügerisch. Die toxischen Wirkungen überwiegen um ein Vielfaches das kurzzeitige „Wohlgefühl“. Dieses wird mit körperlichem und psychischem Stress erkauft, sobald die Alkoholwirkung nachlässt. Schlechterer Schlaf, schlechte Haut und Gewichtszunahme verhalten sich ebenso wie das immer bestehende deutlich erhöhte Krebsrisiko proportional zur Alkoholmenge.
Alkohol in kleinen Mengen erhöht zwar vorübergehend das Selbstbewusstsein und reduziert Angst, langfristig steigert Alkohol jedoch die Anfälligkeit für Depression und Angstzustände.
Alkoholkonsum führt bei gesunden Individuen unter anderem zu einer Veränderung des Cortisolspiegels und damit einhergehend zu einer verminderten Stresswahrnehmung. Dies ist insbesondere bei Führungskräften und anderen Entscheidern ein Problem, das zu falschem Handeln verführen kann. Bei regelmäßigem und hohem Alkoholgenuss verändert sich das Erleben der eigenen Gefühlswelt. Die Verarbeitung von Gefühlen entspricht nicht mehr dem ursprünglichen „ICH“. Die Wirkung von Alkohol auf die Gefühlswelt ist zudem der wichtigste Risikofaktor für die Entwicklung einer Alkoholabhängigkeit.
Alkohol entfaltet seine Wirkung nicht über einen einzelnen Rezeptortyp, sondern interagiert mit einer Vielzahl von Neurotransmittersystemen. Hierzu zählen vor allem opioiderge, serotonerge, gabaerge, glutamaterge sowie dopaminerge Transmissionssysteme. Alkohol verändert dabei die Neurotransmission, führt zu Veränderungen in der emotionalen Prozessierung und der Gedächtnisfunktion. Bei vulnerablen Personen können diese Faktoren zu einer Suchtentwicklung beitragen.
Nach zwei Wochen Alkoholfasten stellen sich erste Erfolge ein. Die Waage sollte eine Gewichtsreduktion zeigen, der Schlaf wird tiefer, die Leistungsfähigkeit am Tag besser, das Stressempfinden wird reduziert und das Immunsystem ist stärker. Nach einem Monat sollte sich eine Verbesserung der Haut einstellen und man fühlt sich grundsätzlich fitter. Auch der Blutdruck hat die große Chance, niedriger als vorher zu sein. Nach sechs Wochen sollten sich die Blutwerte signifikant verbessert haben.
Die University of Sussex hat 2018 an 800 Personen die Effekte des „Dry January“ gemessen. Die Erfolge sprechen für sich:
• 93 Prozent der Teilnehmer empfanden es grundsätzlich als Erfolgserlebnis, einen Monat auf Alkohol verzichtet zur haben.
• 88 Prozent sparten Geld.
• 82 Prozent dachten grundsätzlich über ihren Alkoholkonsum nach.
• 80 Prozent fühlten sich besser in der Kontrolle über ihr Trinken.
• 71 Prozent erkannten, dass sie keinen Alkohol brauchen, um sich zu amüsieren.
• 67 Prozent hatten mehr Energie.
• 58 Prozent verloren Gewicht.
• 54 Prozent bekamen eine bessere Haut.
Ohne Alkohol lebt es sich länger und besser – das fängt mit dem ersten Glas an!
Zur Person
Professor Dr. Manfred Zehender ist Ärztlicher Direktor der Max Grundig Klinik und einer der führenden Herzspezialisten in Deutschland.
Die Vorstellung, Alkohol in irgendeiner Form sei gesundheitlich positiv, ist trügerisch. Die toxischen Wirkungen überwiegen um ein Vielfaches das kurzzeitige „Wohlgefühl“. Dieses wird mit körperlichem und psychischem Stress erkauft, sobald die Alkoholwirkung nachlässt. Schlechterer Schlaf, schlechte Haut und Gewichtszunahme verhalten sich ebenso wie das immer bestehende deutlich erhöhte Krebsrisiko proportional zur Alkoholmenge.
Alkohol in kleinen Mengen erhöht zwar vorübergehend das Selbstbewusstsein und reduziert Angst, langfristig steigert Alkohol jedoch die Anfälligkeit für Depression und Angstzustände.
Alkoholkonsum führt bei gesunden Individuen unter anderem zu einer Veränderung des Cortisolspiegels und damit einhergehend zu einer verminderten Stresswahrnehmung. Dies ist insbesondere bei Führungskräften und anderen Entscheidern ein Problem, das zu falschem Handeln verführen kann. Bei regelmäßigem und hohem Alkoholgenuss verändert sich das Erleben der eigenen Gefühlswelt. Die Verarbeitung von Gefühlen entspricht nicht mehr dem ursprünglichen „ICH“. Die Wirkung von Alkohol auf die Gefühlswelt ist zudem der wichtigste Risikofaktor für die Entwicklung einer Alkoholabhängigkeit.
Was im Gehirn passiert
Alkohol beeinträchtigt die Funktionstüchtigkeit des Hippocampus, also dem Speicher von Erinnerungen. Schädigungen des Gehirns durch Alkohol sind nicht reversibel und erhöhen das Risiko für die Entstehung einer Demenzerkrankung.Alkohol entfaltet seine Wirkung nicht über einen einzelnen Rezeptortyp, sondern interagiert mit einer Vielzahl von Neurotransmittersystemen. Hierzu zählen vor allem opioiderge, serotonerge, gabaerge, glutamaterge sowie dopaminerge Transmissionssysteme. Alkohol verändert dabei die Neurotransmission, führt zu Veränderungen in der emotionalen Prozessierung und der Gedächtnisfunktion. Bei vulnerablen Personen können diese Faktoren zu einer Suchtentwicklung beitragen.
Wie Alkoholfasten unterstützt
Um mit dem Alkoholfasten zu beginnen, können einige Empfehlungen helfen: Als Getränk kann man geschäumtes Malzbier mit Apfelsaft und Zitronenzesten testen. Wichtig ist, sich erste Erfolg vor Augen zu führen und anfänglich Situationen zu meiden, die mit ritualisiertem Alkoholkonsum verbunden sind. Auch das „Nein-Danke-Sagen“ gilt es zu üben, ebenso wie das Akzeptieren von Ausrutschern. Vor Beginn des Alkoholfastens sollten Ziele klar definiert werden. Auch Cocktails ohne Alkohol und alkoholfreier Sekt sind Alternativen.Nach zwei Wochen Alkoholfasten stellen sich erste Erfolge ein. Die Waage sollte eine Gewichtsreduktion zeigen, der Schlaf wird tiefer, die Leistungsfähigkeit am Tag besser, das Stressempfinden wird reduziert und das Immunsystem ist stärker. Nach einem Monat sollte sich eine Verbesserung der Haut einstellen und man fühlt sich grundsätzlich fitter. Auch der Blutdruck hat die große Chance, niedriger als vorher zu sein. Nach sechs Wochen sollten sich die Blutwerte signifikant verbessert haben.
Die University of Sussex hat 2018 an 800 Personen die Effekte des „Dry January“ gemessen. Die Erfolge sprechen für sich:
• 93 Prozent der Teilnehmer empfanden es grundsätzlich als Erfolgserlebnis, einen Monat auf Alkohol verzichtet zur haben.
• 88 Prozent sparten Geld.
• 82 Prozent dachten grundsätzlich über ihren Alkoholkonsum nach.
• 80 Prozent fühlten sich besser in der Kontrolle über ihr Trinken.
• 71 Prozent erkannten, dass sie keinen Alkohol brauchen, um sich zu amüsieren.
• 67 Prozent hatten mehr Energie.
• 58 Prozent verloren Gewicht.
• 54 Prozent bekamen eine bessere Haut.
Fazit
Jeder Tag ohne Alkohol ist für den Körper ein guter Tag. Wo Alkohol Entspannung für das Gehirn sein mag, ist es für den Körper purer Stress und eine Form der Vergiftung.Ohne Alkohol lebt es sich länger und besser – das fängt mit dem ersten Glas an!
Zur Person
Professor Dr. Manfred Zehender ist Ärztlicher Direktor der Max Grundig Klinik und einer der führenden Herzspezialisten in Deutschland.